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1994-09-22
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1,078 lines
Der erste Brief an die Korinther.
\1\
Verfasser, Empfänger und Gruβ.
$1$ Paulus, berufener Apostel Christi Jesu durch Gottes
Willen, und Sosthenes, der Bruder, $2$ an die Gemeinde Gottes,
die in Korinth ist, den Geheiligten in Christus Jesus, den
berufenen Heiligen, samt allen, die an jedem Ort den Namen
unseres Herrn Jesus Christus anrufen, ihres und unseres [Herrn].
$3$ Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem
Herrn Jesus Christus!
\1\
Dank für die den Korinthern zuteil gewordene Gnade.
$4$ Ich danke meinem Gott allezeit euretwegen für die Gnade
Gottes, die euch gegeben ist in Christus Jesus: $5$ In ihm
seid ihr in allem reich gemacht worden, in allem Wort und aller
Erkenntnis, $6$ wie denn das Zeugnis des Christus unter euch
befestigt worden ist. $7$ Daher habt ihr an keiner Gnadengabe
Mangel, während ihr das Offenbarwerden unseres Herrn Jesus
Christus erwartet, $8$ der euch auch befestigen wird bis ans
Ende, daβ ihr untadelig seid an dem Tag unseres Herrn Jesus
Christus. $9$ Gott ist treu, durch den ihr berufen worden seid
in die Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.
\1\
Warnung vor Parteisucht und falsch verstandener Weisheit.
$10$ Ich ermahne euch aber, Brüder, durch den Namen unseres
Herrn Jesus Christus, daβ ihr alle einerlei Rede führt und nicht
Spaltungen unter euch seien, sondern daβ ihr in demselben Sinn
und in derselben Meinung völlig zusammengefügt seiet. $11$
Denn es ist mir durch die [Hausgenossen] der Chloe über euch
bekannt geworden, meine Brüder, daβ Streitigkeiten unter euch
sind. $12$ Ich meine aber dies, daβ jeder von euch sagt: ich
bin des Paulus, ich aber des Apollos, ich aber des Kephas, ich
aber Christi. $13$ Ist der Christus zerteilt? Ist etwa Paulus
für euch gekreuzigt, oder seid ihr auf des Paulus Namen getauft
worden? $14$ Ich danke Gott, daβ ich niemand von euch getauft
habe, auβer Krispus und Gajus, $15$ damit nicht jemand sage,
ihr seiet auf meinen Namen getauft worden. $16$ Ich habe aber
auch das Haus des Stephanas getauft; sonst weiβ ich nicht, ob
ich noch jemand getauft habe. $17$ Denn Christus hat mich
nicht ausgesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu
verkündigen: nicht in Redeweisheit, damit nicht das Kreuz
Christi zunichte gemacht werde. $18$ Denn das Wort vom Kreuz
ist denen, die verlorengehen, Torheit; uns aber, die wir
errettet werden, ist es Gottes Kraft. $19$ Denn es steht
geschrieben: `Ich will die Weisheit der Weisen vernichten, und
den Verstand der Verständigen will ich verwerfen. $20$ Wo ist
ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein Wortstreiter dieses
Zeitalters? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit
gemacht? $21$ Denn weil ja in der Weisheit Gottes die Welt
durch die Weisheit Gott nicht erkannte, hat es Gott
wohlgefallen, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu
erretten. $22$ Denn während Juden Zeichen fordern und Griechen
Weisheit suchen, $23$ predigen wir Christus als gekreuzigt,
den Juden ein Ärgernis und den Nationen eine Torheit; $24$ den
Berufenen selbst aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes
Kraft und Gottes Weisheit. $25$ Denn das Törichte Gottes ist
weiser als die Menschen, und das Schwache Gottes ist stärker als
die Menschen. $26$ Denn seht, eure Berufung, Brüder, daβ es
nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht
viele Edle sind; $27$ sondern das Törichte der Welt hat Gott
auserwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und das
Schwache der Welt hat Gott auserwählt, damit er das Starke
zuschanden mache. $28$ Und das Unedle der Welt und das
Verachtete hat Gott auserwählt, das, was nicht ist, damit er
das, was ist, zunichte mache, $29$ daβ sich vor Gott kein
Fleisch rühme. $30$ Aus ihm aber [kommt es, daβ] ihr in
Christus Jesus seid, der uns geworden ist Weisheit von Gott und
Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung; $31$ damit, wie
geschrieben steht: `Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn!
\2\
Der Apostel predigt die Weisheit Gottes.
$1$ Und ich, als ich zu euch kam, Brüder, kam nicht, um euch
mit Vortrefflichkeit der Rede oder Weisheit das Geheimnis Gottes
zu verkündigen. $2$ Denn ich nahm mir vor, nichts anderes
unter euch zu wissen, als nur Jesus Christus, und ihn als
gekreuzigt. $3$ Und ich war bei euch in Schwachheit und mit
Furcht und in vielem Zittern; $4$ und meine Rede und meine
Predigt [bestand] nicht in überredenden Worten der Weisheit,
sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, $5$ damit euer
Glaube nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft
beruhe.
$6$ Wir reden aber Weisheit unter den Vollkommenen, jedoch
nicht Weisheit dieses Zeitalters, noch der Fürsten dieses
Zeitalters, die zunichte werden, $7$ sondern wir reden Gottes
Weisheit in einem Geheimnis, die verborgene, die Gott
vorherbestimmt hat, vor den Zeitaltern, zu unserer Herrlichkeit.
$8$ Keiner von den Fürsten dieser Welt hat sie erkannt - denn
wenn sie [sie] erkannt hätten, so würden sie wohl den Herrn der
Herrlichkeit nicht gekreuzigt haben -, $9$ sondern wie
geschrieben steht: `Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört
hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott denen
bereitet hat, die ihn lieben. $10$ Uns aber hat Gott es
geoffenbart durch den Geist, denn der Geist erforscht alles,
auch die Tiefen Gottes. $11$ Denn wer von den Menschen weiβ,
was im Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm
ist? So hat auch niemand erkannt, was in Gott ist, als nur der
Geist Gottes. $12$ Wir aber haben nicht den Geist der Welt
empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, damit wir die
Dinge kennen, die uns von Gott geschenkt sind. $13$ Davon
reden wir auch, nicht in Worten, gelehrt durch menschliche
Weisheit, sondern in [Worten], gelehrt durch den Geist, indem
wir Geistliches durch Geistliches deuten. $14$ Ein natürlicher
Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist, denn es
ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es
geistlich beurteilt wird. $15$ Der geistliche dagegen
beurteilt zwar alles, er selbst jedoch wird von niemand
beurteilt. $16$ Denn `wer hat den Sinn des Herrn erkannt, daβ
er ihn unterweisen könnte? Wir aber haben Christi Sinn.
\3\
Erneute Warnung vor Parteisucht - Dienende Stellung der Lehrer
in der Gemeinde als Mitarbeiter Gottes.
$1$ Und ich, Brüder, konnte nicht zu euch reden als zu
Geistlichen, sondern als zu Fleischlichen, als zu Unmündigen in
Christus. $2$ Ich habe euch Milch zu trinken gegeben, nicht
feste Speise; denn ihr vermochtet es noch nicht. Ihr vermögt es
aber auch jetzt noch nicht, $3$ denn ihr seid noch
fleischlich. Denn da Eifersucht und Streit unter euch ist: Seid
ihr nicht fleischlich und wandelt nach Menschenweise? $4$ Denn
wenn einer sagt: Ich bin des Paulus, der andere aber: Ich des
Apollos - seid ihr nicht menschlich? $5$ Was ist denn Apollos?
Und was ist Paulus? Diener, durch die ihr gläubig geworden seid,
und zwar wie der Herr einem jeden gegeben hat.
$6$ Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat
das Wachstum gegeben. $7$ So ist weder der da pflanzt, etwas,
noch der da begieβt, sondern Gott, der das Wachstum gibt. $8$
Der aber pflanzt und der begieβt, sind eins; jeder aber wird
seinen eigenen Lohn empfangen nach seiner eigenen Arbeit. $9$
Denn Gottes Mitarbeiter sind wir; Gottes Ackerfeld, Gottes Bau
seid ihr. $10$ Nach der Gnade Gottes, die mir gegeben ist,
habe ich als ein weiser Baumeister den Grund gelegt; ein anderer
aber baut darauf; jeder aber sehe zu, wie er darauf baut. $11$
Denn einen anderen Grund kann niemand legen, auβer dem, der
gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. $12$ Wenn aber jemand
auf den Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh
baut, $13$ so wird das Werk eines jeden offenbar werden, denn
der Tag wird es klarmachen, weil er in Feuer geoffenbart wird.
Und wie das Werk eines jeden beschaffen ist, wird das Feuer
erweisen. $14$ Wenn jemandes Werk bleiben wird, das er darauf
gebaut hat, so wird er Lohn empfangen; $15$ wenn jemandes Werk
verbrennen wird, so wird er Schaden leiden, er selbst aber wird
gerettet werden, doch so wie durchs Feuer. $16$ Wiβt ihr
nicht, daβ ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch
wohnt? $17$ Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird
Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und der seid
ihr.
$18$ Niemand betrüge sich selbst! Wenn jemand unter euch
meint, weise zu sein in dieser Welt, so werde er töricht, damit
er weise werde. $19$ Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit
bei Gott; denn es steht geschrieben: `Der die Weisen fängt in
ihrer List. $20$ Und wieder: `Der Herr kennt die Überlegungen
der Weisen, daβ sie nichtig sind. $21$ So rühme sich denn
niemand [im Blick auf] Menschen, denn alles ist euer. $22$ Es
sei Paulus oder Apollos oder Kephas, es sei Welt oder Leben oder
Tod, es sei Gegenwärtiges oder Zukünftiges: alles ist euer,
$23$ ihr aber seid Christi, Christus aber ist Gottes.
\4\
Die Apostel sind Vorbilder im Dienst und Leiden für Christus.
$1$ Dafür halte man uns: für Diener Christi und Verwalter der
Geheimnisse Gottes. $2$ Übrigens sucht man hier an den
Verwaltern, daβ einer treu erfunden werde. $3$ Mir aber ist es
das Geringste, daβ ich von euch oder von einem menschlichen
[Gerichts-]Tag beurteilt werde; ich beurteile mich aber auch
selbst nicht. $4$ Denn ich bin mir selbst nichts bewuβt, aber
dadurch bin ich nicht gerechtfertigt. Der mich aber beurteilt,
ist der Herr. $5$ So verurteilt nichts vor der Zeit, bis der
Herr kommt, der auch das Verborgene der Finsternis ans Licht
bringen und die Absichten der Herzen offenbaren wird; und dann
wird jedem sein Lob werden von Gott.
$6$ Dies aber, Brüder, habe ich auf mich und Apollos bezogen
um euretwillen, damit ihr an uns lernt, nicht über das hinaus
[zu denken], was geschrieben ist, damit ihr euch nicht aufbläht
für den einen gegen den anderen. $7$ Denn wer gibt dir einen
Vorrang? Was aber hast du, das du nicht empfangen hast? Wenn du
es aber auch empfangen hast, was rühmst du dich, als hättest du
es nicht empfangen? $8$ Schon seid ihr satt, schon seid ihr
reich geworden; ihr seid ohne uns zur Herrschaft gekommen. Oh,
daβ ihr doch [wirklich] zur Herrschaft gekommen wäret, damit
auch wir mit euch herrschen könnten! $9$ Denn mir scheint, daβ
Gott uns, die Apostel, als die Letzten hingestellt hat, wie zum
Tod bestimmt; denn wir sind der Welt ein Schauspiel geworden,
sowohl Engeln als Menschen. $10$ Wir sind Narren um Christi
willen, ihr aber seid klug in Christus; wir schwach, ihr aber
stark; ihr geehrt, wir aber verachtet. $11$ Bis zur jetzigen
Stunde leiden wir sowohl Hunger als Durst und sind nackt und
werden mit Fäusten geschlagen und haben keine bestimmte Wohnung
$12$ und mühen uns ab und arbeiten mit unseren eigenen Händen.
Geschmäht, segnen wir; verfolgt, dulden wir; $13$ gelästert,
reden wir gut zu; wie Auskehricht der Welt sind wir geworden,
ein Abschaum aller bis jetzt. $14$ Nicht um euch zu beschämen,
schreibe ich dies, sondern ich ermahne euch als meine geliebten
Kinder. $15$ Denn wenn ihr zehntausend Zuchtmeister in
Christus hättet, so doch nicht viele Väter; denn in Christus
Jesus habe ich euch gezeugt durch das Evangelium. $16$ Ich
bitte euch nun, seid meine Nachahmer!
$17$ Deshalb habe ich euch Timotheus gesandt, der mein
geliebtes und treues Kind im Herrn ist; der wird euch erinnern
an meine Wege in Christus, wie ich überall in jeder Gemeinde
lehre. $18$ Einige aber sind aufgeblasen, als ob ich nicht zu
euch kommen würde. $19$ Ich werde aber bald zu euch kommen,
wenn der Herr will, und werde nicht das Wort, sondern die Kraft
der Aufgeblasenen kennenlernen. $20$ Denn das Reich Gottes
[besteht] nicht im Wort, sondern in Kraft. $21$ Was wollt ihr?
Soll ich mit der Rute zu euch kommen oder in Liebe und im Geist
der Sanftmut?
\5\
Gemeindezucht gegen Sünde in der Gemeinde.
$1$ Überhaupt hört man, daβ Unzucht unter euch sei, und [zwar]
eine solche Unzucht, die selbst unter den Nationen nicht
[stattfindet]: daβ einer seines Vaters Frau habe. $2$ Und ihr
seid aufgeblasen und habt nicht vielmehr Leid getragen, damit
der, welcher diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte hinweggetan
würde! $3$ Denn ich, zwar dem Leibe nach abwesend, aber im
Geiste anwesend, habe schon als anwesend das Urteil gefällt über
den, der dieses so verübt hat, $4$ - wenn ihr und mein Geist
mit der Kraft unseres Herrn Jesus versammelt seid - $5$ einen
solchen im Namen unseres Herrn Jesus dem Satan zu überliefern
zum Verderben des Fleisches, damit der Geist errettet werde am
Tage des Herrn. $6$ Euer Rühmen ist nicht gut. Wiβt ihr nicht,
daβ ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? $7$ Fegt
den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig seid, wie ihr
ja bereits ungesäuert seid. Denn auch unser Passah, Christus,
ist geschlachtet. $8$ Darum laβt uns Festfeier halten, nicht
mit altem Sauerteig, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und
Schlechtigkeit, sondern mit Ungesäuertem der Lauterkeit und
Wahrheit.
$9$ Ich habe euch in dem Brief geschrieben, nicht mit
Unzüchtigen Umgang zu haben; $10$ nicht durchaus mit den
Unzüchtigen dieser Welt oder den Habsüchtigen und Räubern oder
Götzendienern, sonst müβtet ihr ja aus der Welt hinausgehen.
$11$ Nun aber habe ich euch geschrieben, keinen Umgang zu
haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Unzüchtiger ist
oder ein Habsüchtiger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer
oder ein Trunkenbold oder ein Räuber, mit einem solchen nicht
einmal zu essen. $12$ Denn was habe ich zu richten, die
drauβen sind? Richtet ihr nicht, die drinnen sind? $13$ Die
aber drauβen sind, richtet Gott. Tut den Bösen von euch selbst
hinaus!
\6\
Rechtsstreit unter Gemeindegliedern gehört nicht vor Gericht.
$1$ Bringt es jemand von euch, der einen Rechtsstreit mit dem
anderen hat, über sich, vor den Ungerechten zu streiten, und
nicht vor den Heiligen? $2$ Oder wiβt ihr nicht, daβ die
Heiligen die Welt richten werden? Und wenn durch euch die Welt
gerichtet wird, seid ihr dann nicht würdig, über die geringsten
Dinge zu richten? $3$ Wiβt ihr nicht, daβ wir Engel richten
werden, wievielmehr [über] Alltägliches? $4$ Wenn ihr nun über
alltägliche Dinge Rechtshändel habt, so setzt ihr die [zu
Richtern] ein, die in der Gemeinde nichts gelten?
$5$ Zur Beschämung sage ich es euch. Also nicht ein Weiser ist
unter euch, auch nicht einer, der zwischen Bruder und Bruder
entscheiden kann? $6$ sondern es streitet Bruder mit Bruder,
und das vor Ungläubigen! $7$ Es ist nun schon überhaupt ein
Fehler an euch, daβ ihr Rechtshändel miteinander habt. Warum
laβt ihr euch nicht lieber unrecht tun? Warum laβt ihr euch
nicht lieber übervorteilen? $8$ Sondern ihr selbst tut unrecht
und übervorteilt, und das Brüdern gegenüber! $9$ Oder wiβt ihr
nicht, daβ Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt
euch nicht! Weder Unzüchtige, noch Götzendiener, noch
Ehebrecher, noch Wollüstlinge, noch Knabenschänder, $10$ noch
Diebe, noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch
Räuber werden das Reich Gottes erben. $11$ Und das sind manche
von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid
geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden durch den Namen
des Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes.
\6\
Warnung vor Unzucht.
$12$ Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist nützlich.
Alles ist mir erlaubt, aber ich will mich von nichts beherrschen
lassen. $13$ Die Speisen [sind] für den Bauch und der Bauch
für die Speisen; Gott aber wird sowohl diesen als jene zunichte
machen. Der Leib aber [ist] nicht für die Hurerei, sondern für
den Herrn und der Herr für den Leib. $14$ Gott aber hat den
Herrn auferweckt und wird auch uns auferwecken durch seine
Macht. $15$ Wiβt ihr nicht, daβ eure Leiber Glieder Christi
sind? Soll ich denn die Glieder Christi nehmen und zu Gliedern
einer Hure machen? Das sei ferne! $16$ Oder wiβt ihr nicht,
daβ, wer der Hure anhängt, ein Leib [mit ihr] ist? `Denn es
werden, heiβt es, `die zwei ein Fleisch sein. $17$ Wer aber
dem Herrn anhängt, ist ein Geist [mit ihm]. $18$ Flieht die
Unzucht! Jede Sünde, die ein Mensch begehen mag, ist auβerhalb
des Leibes; wer aber Unzucht treibt, sündigt gegen den eigenen
Leib. $19$ Oder wiβt ihr nicht, daβ euer Leib ein Tempel des
Heiligen Geistes in euch ist, den ihr von Gott habt, und daβ ihr
nicht euch selbst gehört? $20$ Denn ihr seid um einen Preis
erkauft worden; verherrlicht nun Gott mit eurem Leib.
\7\
Verhalten in der Ehe.
$1$ Was aber das betrifft, wovon ihr mir geschrieben habt, so
ist es gut für einen Menschen, keine Frau zu berühren. $2$
Aber um der Unzucht willen habe jeder seine eigene Frau, und
jede habe ihren eigenen Mann. $3$ Der Mann leiste der Frau die
[eheliche] Pflicht, ebenso aber auch die Frau dem Mann. $4$
Die Frau verfügt nicht über ihren eigenen Leib, sondern der
Mann; ebenso aber verfügt auch der Mann nicht über seinen
eigenen Leib, sondern die Frau. $5$ Entzieht euch einander
nicht, es sei denn nach Übereinkunft eine Zeitlang, damit ihr
euch dem Gebet widmet und dann wieder zusammen seid, damit der
Satan euch nicht versuche, weil ihr euch nicht enthalten könnt.
$6$ Dies aber sage ich als Zugeständnis, nicht als Befehl.
$7$ Ich wünsche aber, alle Menschen wären wie ich; doch jeder
hat seine eigene Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere
so.
$8$ Ich sage aber den Unverheirateten und den Witwen: es ist
gut für sie, wenn sie bleiben wie ich. $9$ Wenn sie sich aber
nicht enthalten können, so sollen sie heiraten, denn es ist
besser, zu heiraten, als [vor Verlangen] zu brennen.
\7\
Über Ehescheidung.
$10$ Den Verheirateten aber gebiete nicht ich, sondern der
Herr, daβ eine Frau sich nicht vom Mann scheiden lassen soll
$11$ - wenn sie aber doch geschieden ist, so bleibe sie
unverheiratet oder versöhne sich mit dem Mann - und daβ ein Mann
seine Frau nicht entlasse.
$12$ Den übrigen aber sage ich, nicht der Herr: Wenn ein
Bruder eine ungläubige Frau hat und sie willigt ein, bei ihm zu
wohnen, so entlasse er sie nicht. $13$ Und eine Frau, die
einen ungläubigen Mann hat, und er willigt ein, bei ihr zu
wohnen, entlasse den Mann nicht. $14$ Denn der ungläubige Mann
ist durch die Frau geheiligt und die ungläubige Frau ist durch
den Bruder geheiligt; sonst wären ja eure Kinder unrein, nun
aber sind sie heilig. $15$ Wenn aber der Ungläubige sich
scheidet, so scheide er sich. Der Bruder oder die Schwester ist
in solchen [Fällen] nicht geknechtet; zum Frieden hat uns Gott
doch berufen. $16$ Denn was weiβt du, Frau, ob du den Mann
erretten wirst? Oder was weiβt du, Mann, ob du die Frau erretten
wirst?
\7\
Bedeutungslosigkeit des Standes für die Berufung durch Gott.
$17$ Doch wie der Herr einem jeden zugeteilt hat, wie Gott
einen jeden berufen hat, so wandle er; und so verordne ich es in
allen Gemeinden. $18$ Ist jemand beschnitten berufen worden,
so bleibe er bei der Beschneidung; ist jemand unbeschnitten
berufen worden, so lasse er sich nicht beschneiden. $19$ Die
Beschneidung ist nichts, und das Unbeschnittensein ist nichts,
sondern das Halten der Gebote Gottes. $20$ Jeder bleibe in dem
Stand, in dem er berufen worden ist. $21$ Bist du als Sklave
berufen worden, so laβ es dich nicht kümmern; wenn du aber auch
frei werden kannst, mach um so lieber Gebrauch davon. $22$
Denn der als Sklave im Herrn Berufene ist ein Freigelassener des
Herrn; ebenso ist der als Freier Berufene ein Sklave Christi.
$23$ Ihr seid um einen Preis erkauft; werdet nicht Sklaven von
Menschen. $24$ Worin jeder berufen worden ist, Brüder, darin
soll er vor Gott bleiben.
\7\
Über die Unverheirateten.
$25$ Über die Jungfrauen aber habe ich kein Gebot des Herrn;
ich gebe aber eine Meinung als einer, der vom Herrn die
Barmherzigkeit empfangen hat, vertrauenswürdig zu sein. $26$
Ich meine nun, daβ dies um der gegenwärtigen Not willen gut ist,
daβ es für einen Menschen gut ist, so zu sein. $27$ Bist du an
eine Frau gebunden, so suche nicht los zu werden; bist du frei
von einer Frau, so suche keine Frau. $28$ Wenn du aber doch
heiratest, so sündigst du nicht; und wenn die Jungfrau heiratet,
so sündigt sie nicht; aber solche werden Trübsal für das Fleisch
haben; ich aber schone euch. $29$ Dies aber sage ich, Brüder:
Die Zeit ist begrenzt: daβ künftig die, die Frauen haben, seien,
als hätten sie keine, $30$ und die Weinenden, als weinten sie
nicht, und die sich Freuenden, als freuten sie sich nicht, und
die Kaufenden, als behielten sie es nicht, $31$ und die die
Welt Nutzenden, als benutzten sie sie nicht; denn die Gestalt
dieser Welt vergeht. $32$ Ich will aber, daβ ihr ohne Sorge
seid. Der Unverheiratete ist für die [Sache] des Herrn besorgt,
wie er dem Herrn gefallen möge; $33$ der Verheiratete aber ist
um die [Dinge] der Welt besorgt, wie er der Frau gefallen möge,
$34$ und [so] ist er geteilt. Die unverheiratete Frau und die
Jungfrau ist für die [Sache] des Herrn besorgt, damit sie heilig
sei an Leib und Geist; die Verheiratete aber ist für die [Sache]
der Welt besorgt, wie sie dem Mann gefallen möge. $35$ Dies
aber sage ich zu eurem eigenen Nutzen, nicht, um euch eine
Schlinge überzuwerfen, sondern damit ihr ehrbar und beständig
ohne Ablenkung beim Herrn bleibt. $36$ Wenn aber jemand denkt,
er handle ungeziemend mit seiner Jungfrau, wenn er in der
Vollkraft steht, und es muβ so geschehen, so tue er, was er
will; er sündigt nicht; sie sollen heiraten. $37$ Wer aber im
Herzen feststeht und keine Not, sondern Macht hat über seinen
eigenen Willen und dies in seinem Herzen beschlossen hat, seine
Jungfrau zu bewahren, der handelt gut. $38$ Also, wer seine
Jungfrau heiratet, handelt gut, und wer [sie] nicht heiratet,
wird besserhandeln. $39$ Eine Frau ist gebunden, solange ihr
Mann lebt; wenn aber der Mann entschlafen ist, so ist sie frei,
sich zu verheiraten, an wen sie will, nur im Herrn [muβ es
geschehen]. $40$ Glückseliger ist sie aber, wenn sie so
bleibt, nach meiner Meinung; ich denke aber, daβ auch ich Gottes
Geist habe.
\8\
Rücksicht auf die Schwachen beim Essen von Götzenopferfleisch.
$1$ Was aber das Götzenopferfleisch betrifft, so wissen wir,
daβ wir alle Erkenntnis haben. Die Erkenntnis bläht auf, die
Liebe aber erbaut. $2$ Wenn jemand meint, er habe etwas
erkannt, so hat er noch nicht erkannt, wie man erkennen soll;
$3$ wenn aber jemand Gott liebt, der ist von ihm erkannt.
$4$ Was nun das Essen von Götzenopferfleisch betrifft, so
wissen wir, daβ es keinen Götzen in der Welt gibt und daβ kein
Gott ist als nur einer . $5$ Denn wenn es auch sogenannte
Götter gibt im Himmel oder auf Erden - wie es ja viele Götter
und viele Herren gibt -, $6$ so ist doch für uns ein Gott, der
Vater, von dem alle Dinge sind und wir auf ihn hin, und ein
Herr, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch
ihn. $7$ Die Erkenntnis aber ist nicht in allen, sondern
manche essen es, da sie bis jetzt an den Götzen gewöhnt waren,
als Götzenopferfleisch, und ihr Gewissen, da es schwach ist,
wird befleckt. $8$ Speise aber macht uns nicht angenehm vor
Gott; weder sind wir, wenn wir nicht essen, geringer, noch sind
wir, wenn wir essen, besser. $9$ Seht aber zu, daβ nicht etwa
diese eure Freiheit den Schwachen zum Anstoβ werde. $10$ Denn
wenn jemand dich, der du Erkenntnis hast, im Götzentempel zu
Tisch liegen sieht, wird nicht sein Gewissen, da er schwach ist,
bestärkt werden, die Götzenopfer zu essen? $11$ Und durch
deine Erkenntnis kommt der Schwache um, der Bruder, um
dessentwillen Christus gestorben ist. $12$ Wenn ihr aber so
gegen die Brüder sündigt und ihr schwaches Gewissen verletzt, so
sündigt ihr gegen Christus. $13$ Darum, wenn eine Speise
meinem Bruder Ärgernis gibt, so will ich in Ewigkeit überhaupt
kein Fleisch essen, damit ich meinem Bruder kein Ärgernis gebe.
\9\
Anspruch der Diener Gottes auf Unterhalt - Des Apostels Verzicht
darauf.
$1$ Bin ich nicht frei? Bin ich nicht Apostel? Habe ich nicht
Jesus, unseren Herrn, gesehen? Seid nicht ihr mein Werk im
Herrn? $2$ Wenn ich für andere kein Apostel bin, so bin ich es
doch für euch; denn das Siegel meines Apostelamtes seid ihr im
Herrn. $3$ Meine Verteidigung vor denen, die mich zur
Untersuchung ziehen, ist diese: $4$ Haben wir etwa kein Recht,
zu essen und zu trinken? $5$ Haben wir etwa kein Recht, eine
Schwester als Frau mitzunehmen wie die übrigen Apostel und die
Brüder des Herrn und Kephas? $6$ Oder haben allein ich und
Barnabas kein Recht, nicht zu arbeiten? $7$ Wer tut jemals
Kriegsdienste auf eigenen Sold? Wer pflanzt einen Weinberg und
iβt dessen Frucht nicht? Oder wer hütet eine Herde und iβt nicht
von der Milch der Herde? $8$ Rede ich dies etwa nach
Menschen[weise], oder sagt das nicht auch das Gesetz? $9$ Denn
in dem Gesetz Moses steht geschrieben: `Du sollst dem Ochsen,
der da drischt, nicht das Maul verbinden. Ist Gott etwa um die
Ochsen besorgt? $10$ Oder spricht er [nicht] durchaus um
unsertwillen? Denn es ist um unsertwillen geschrieben, daβ der
Pflüger auf Hoffnung pflügen und der Dreschende [dreschen] soll
auf Hoffnung, [am Ertrag] teilzuhaben. $11$ Wenn wir euch das
Geistliche gesät haben, was ist es da Groβes, wenn wir von euch
das Irdische ernten? $12$ Wenn andere an dem Verfügungsrecht
über euch Anteil haben, nicht erst recht wir? Wir haben aber von
diesem Recht keinen Gebrauch gemacht, sondern wir ertragen
alles, damit wir dem Evangelium Christi kein Hindernis bereiten.
$13$ Wiβt ihr nicht, daβ die, welche die heiligen Dienste tun,
aus dem Tempel essen, daβ die, welche am Altar tätig sind,
Anteil am Altar haben? $14$ So hat auch der Herr denen, die
das Evangelium verkündigen, verordnet, vom Evangelium zu leben.
$15$ Ich aber habe von keinem dieser Dinge Gebrauch gemacht.
Ich habe dies jedoch nicht geschrieben, damit es so mit mir
geschehe; denn es wäre mir besser, zu sterben als - meinen Ruhm
soll mir niemand zunichte machen. $16$ Denn wenn ich das
Evangelium verkündige, so habe ich keinen Ruhm, denn ein Zwang
liegt auf mir; denn wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht
verkündigte! $17$ Wenn ich dies nämlich freiwillig tue, so
habe ich Lohn [zu erwarten], wenn aber unfreiwillig, so bin ich
[nur] mit einer Verwaltung betraut. $18$ Was ist nun mein
Lohn? Daβ ich bei meiner Verkündigung das Evangelium kostenfrei
mache, so daβ ich von meinem Recht am Evangelium keinen Gebrauch
mache.
\9\
Der Apostel als aller Menschen Sklave und als Wettkämpfer.
$19$ Denn obwohl ich allen gegenüber frei bin, habe ich mich
allen zum Sklaven gemacht, damit ich immer mehr gewinne. $20$
Und ich bin den Juden wie ein Jude geworden, damit ich die Juden
gewinne; denen, die unter Gesetz sind, wie einer unter Gesetz -
obwohl ich selbst nicht unter Gesetz bin -, damit ich die,
welche unter Gesetz sind, gewinne; $21$ denen, die ohne Gesetz
sind, wie einer ohne Gesetz - obwohl ich nicht ohne Gesetz vor
Gott bin, sondern unter dem Gesetz Christi -, damit ich die,
welche ohne Gesetz sind, gewinne. $22$ Den Schwachen bin ich
ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin
allen alles geworden, damit ich auf alle Weise einige errette.
$23$ Ich tue aber alles um des Evangeliums willen, um an ihm
Anteil zu bekommen.
$24$ Wiβt ihr nicht, daβ die, welche in der Rennbahn laufen,
zwar alle laufen, aber einer den Preis empfängt? Lauft so, daβ
ihr ihn erlangt. $25$ Jeder aber, der kämpft, ist enthaltsam
in allem; jene freilich, damit sie einen vergänglichen
Siegeskranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen. $26$
Ich laufe nun so, nicht wie ins Ungewisse; ich kämpfe so, nicht
wie einer, der in die Luft schlägt; $27$ sondern ich
zerschlage meinen Leib und knechte ihn, damit ich nicht, nachdem
ich anderen gepredigt, selbst verwerflich werde.
\10\
Warnung vor sündiger Lust.
$1$ Denn ich will nicht, daβ ihr in Unkenntnis darüber seid,
Brüder, daβ unsere Väter alle unter der Wolke waren und alle
durch das Meer hindurchgegangen sind $2$ und alle in der
Wolke und im Meer auf Mose getauft wurden $3$ und alle
dieselbe geistliche Speise aβen $4$ und alle denselben
geistlichen Trank tranken; denn sie tranken aus einem
geistlichen Felsen, der [sie] begleitete. Der Fels aber war der
Christus. $5$ An den meisten von ihnen aber hatte Gott kein
Wohlgefallen, denn sie sind in der Wüste hingestreckt worden.
$6$ Diese Dinge aber sind als Vorbilder für uns geschehen,
damit uns nicht nach bösen Dingen gelüstet, wie es jene
gelüstete. $7$ Werdet auch nicht Götzendiener wie einige von
ihnen, wie geschrieben steht: `Das Volk setzte sich nieder, zu
essen und zu trinken, und sie standen auf, zu spielen. $8$
Auch laβt uns nicht Unzucht treiben, wie einige von ihnen
Unzucht trieben und es fielen an einem Tag
dreiundzwanzigtausend. $9$ Laβt uns auch den Christus nicht
versuchen, wie einige von ihnen ihn versuchten und von den
Schlangen umgebracht wurden. $10$ Murrt auch nicht, wie
einige von ihnen murrten und von dem Verderber umgebracht
wurden. $11$ Alles dies aber widerfuhr jenen als Vorbild und
ist geschrieben worden zur Ermahnung für uns, über die das Ende
der Zeitalter gekommen ist. $12$ Daher, wer zu stehen meint,
sehe zu, daβ er nicht falle. $13$ Keine Versuchung hat euch
ergriffen als nur eine menschliche; Gott aber ist treu, der
nicht zulassen wird, daβ ihr über euer Vermögen versucht werdet,
sondern mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen wird, so
daβ ihr sie ertragen könnt.
\10\
Warnung vor Götzendienst im Blick auf den Tisch des Herrn.
$14$ Darum, meine Geliebten, flieht den Götzendienst. $15$
Ich rede als zu Verständigen; beurteilt ihr, was ich sage.
$16$ Der Kelch der Segnung, den wir segnen, ist er nicht
[die] Gemeinschaft des Blutes des Christus? Das Brot, das wir
brechen, ist es nicht [die] Gemeinschaft des Leibes des
Christus? $17$ Denn ein Brot, ein Leib sind wir, die vielen,
denn wir alle nehmen teil an dem einen Brot. $18$ Seht auf
das Israel nach dem Fleisch. Sind nicht die, welche die
Schlachtopfer essen, in Gemeinschaft mit dem Altar? $19$ Was
sage ich nun? Daβ das einem Götzen Geopferte etwas sei? Oder daβ
ein Götzenbild etwas sei? $20$ [Nein], sondern daβ das, was
sie opfern, sie den Dämonen opfern und nicht Gott. Ich will aber
nicht, daβ ihr Gemeinschaft habt mit den Dämonen. $21$ Ihr
könnt nicht des Herrn Kelch trinken und der Dämonen Kelch; ihr
könnt nicht am Tisch des Herrn teilnehmen und am Tisch der
Dämonen. $22$ Oder wollen wir den Herrn zur Eifersucht
reizen? Sind wir etwa stärker als er?
\10\
Mahnung zum rechten Gebrauch der Freiheit beim Essen des
Götzenopferfleisches.
$23$ Alles ist erlaubt, aber nicht alles ist nützlich; alles
ist erlaubt, aber nicht alles erbaut. $24$ Niemand suche das
Seine, sondern das des anderen. $25$ Alles, was auf dem
Fleischmarkt verkauft wird, eβt, ohne es um des Gewissens willen
zu untersuchen. $26$ Denn `die Erde ist des Herrn und ihre
Fülle. $27$ Wenn jemand von den Ungläubigen euch einladet,
und ihr wollt hingehen, so eβt alles, was euch vorgesetzt wird,
ohne es um des Gewissens willen zu untersuchen. $28$ Wenn
aber jemand zu euch sagt: Dies ist Opferfleisch, so eβt nicht,
um jenes willen, der es anzeigt, und um des Gewissens willen;
$29$ ich meine aber nicht das eigene Gewissen, sondern das
des anderen. Denn warum wird meine Freiheit von einem anderen
Gewissen beurteilt? $30$ Wenn ich mit Danksagung teilnehme,
warum werde ich geschmäht für das, wofür ich danksage? $31$
Ob ihr nun eβt oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur
Ehre Gottes. $32$ Seid unanstöβig, sowohl für Juden als auch
für Griechen als auch für die Gemeinde Gottes; $33$ wie auch
ich in allen Dingen allen zu gefallen strebe, dadurch daβ ich
nicht meinen Vorteil suche, sondern den der vielen, daβ sie
errettet werden.
\11\
$1$ Seid meine Nachahmer, wie auch ich Christi [Nachahmer
bin]!
\11\
Mahnung zum rechten Verhalten beim Gebet.
$2$ Ich lobe euch aber, daβ ihr in allem meiner gedenkt und
die Überlieferungen, wie ich sie euch überliefert habe,
festhaltet. $3$ Ich will aber, daβ ihr wiβt, daβ der Christus
das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau aber der
Mann, des Christus Haupt aber Gott. $4$ Jeder Mann, der betet
oder weissagt und [dabei etwas] auf dem Haupt hat, entehrt sein
Haupt. $5$ Jede Frau aber, die mit unverhülltem Haupt betet
oder weissagt, entehrt ihr Haupt; denn sie ist ein und dasselbe
wie die Geschorene. $6$ Denn wenn eine Frau sich nicht
verhüllt, so werde [ihr] auch [das Haar] abgeschnitten; wenn es
aber für eine Frau schändlich ist, daβ [ihr das Haar]
abgeschnitten oder geschoren wird, so soll sie sich verhüllen.
$7$ Denn der Mann freilich soll sich das Haupt nicht
verhüllen, da er Gottes Bild und Abglanz ist; die Frau aber ist
des Mannes Abglanz. $8$ Denn der Mann ist nicht von der Frau,
sondern die Frau vom Mann; $9$ denn der Mann wurde auch nicht
um der Frau willen geschaffen, sondern die Frau um des Mannes
willen. $10$ Darum soll die Frau eine Macht auf dem Haupt
haben, um der Engel willen. $11$ Dennoch ist im Herrn weder
die Frau ohne den Mann, noch der Mann ohne die Frau. $12$
Denn wie die Frau vom Mann ist, so ist auch der Mann durch die
Frau; alles aber von Gott. $13$ Urteilt bei euch selbst: Ist
es anständig, daβ eine Frau unverhüllt zu Gott betet? $14$
Oder lehrt euch nicht selbst die Natur, daβ, wenn ein Mann
langes Haar hat, es eine Schande für ihn ist, $15$ wenn aber
eine Frau langes Haar hat, es eine Ehre für sie ist? Denn das
Haar ist ihr anstatt eines Schleiers gegeben. $161$ Wenn es
aber jemand für gut hält, streitsüchtig zu sein, [so soll er
wissen:] wir haben eine derartige Gewohnheit nicht, auch nicht
die Gemeinden Gottes.
\11\
Mahnung zum rechten Verhalten beim Herrenmahl.
$17$ Wenn ich aber folgendes vorschreibe, so lobe ich nicht,
daβ ihr nicht zum Besseren, sondern zum Schlechteren
zusammenkommt. $18$ Denn erstens höre ich, daβ, wenn ihr in
der Gemeinde zusammenkommt, Spaltungen unter euch sind, und zum
Teil glaube ich es. $19$ Denn es müssen auch Parteiungen
unter euch sein, damit die Bewährten unter euch offenbar werden.
$20$ Wenn ihr nun zusammenkommt, so ist es nicht [möglich],
das Herrenmahl zu essen. $21$ Denn jeder nimmt beim Essen
sein eigenes Mahl vorweg, und der eine ist hungrig, der andere
ist betrunken. $22$ Habt ihr denn nicht Häuser, um zu essen
und zu trinken? Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes und
beschämt die, welche nichts haben? Was soll ich euch sagen? Soll
ich euch loben? Hierin lobe ich nicht. $23$ Denn ich habe von
dem Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert habe, daβ der
Herr Jesus in der Nacht, in der er überliefert wurde, Brot nahm,
$24$ und als er gedankt hatte, es brach und sprach: Dies ist
mein Leib, der für euch ist; dies tut zu meinem Gedächtnis.
$25$ Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser
Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, dies tut, sooft ihr
trinkt, zu meinem Gedächtnis. $26$ Denn sooft ihr dieses Brot
eβt und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis
er kommt. $27$ Wer also unwürdig das Brot iβt oder den Kelch
des Herrn trinkt, wird des Leibes und Blutes des Herrn schuldig
sein. $28$ Der Mensch aber prüfe sich selbst, und so esse er
von dem Brot und trinke von dem Kelch. $29$ Denn wer iβt und
trinkt, iβt und trinkt sich selbst Gericht, wenn er den Leib
[des Herrn] nicht [richtig] beurteilt. $30$ Deshalb sind
viele unter euch schwach und krank, und ein gut Teil sind
entschlafen. $31$ Wenn wir uns aber selbst beurteilten, so
würden wir nicht gerichtet. $32$ Wenn wir aber vom Herrn
gerichtet werden, so werden wir gezüchtigt, damit wir nicht mit
der Welt verurteilt werden. $33$ Daher, meine Brüder, wenn
ihr zusammenkommt, um zu essen, so wartet aufeinander. $34$
Wenn jemand hungert, der esse daheim, damit ihr nicht zum
Gericht zusammenkommt. Das übrige aber will ich anordnen, sobald
ich komme.
\12\
Die verschiedenen Geistesgaben und die Einheit des Leibes und
seiner Glieder.
$1$ Was aber die geistlichen [Gaben] betrifft, Brüder, so
will ich nicht, daβ ihr ohne Kenntnis seid. $2$ Ihr wiβt, daβ
ihr, als ihr zu den Heiden gehörtet, zu den stummen
Götzenbildern hingezogen, ja, fortgerissen wurdet. $3$
Deshalb tue ich euch kund, daβ niemand, der im Geist Gottes
redet, sagt: Fluch über Jesus! und niemand sagen kann: Herr
Jesus! auβer im Heiligen Geist.
$4$ Es gibt aber Verschiedenheiten von Gnadengaben, aber [es
ist] derselbe Geist; $5$ und es gibt Verschiedenheiten von
Diensten, und [es ist] derselbe Herr; $6$ und es gibt
Verschiedenheiten von Wirkungen, aber [es ist] derselbe Gott,
der alles in allen wirkt. $7$ Jedem aber wird die Offenbarung
des Geistes zum Nutzen gegeben. $8$ Dem einen wird durch den
Geist das Wort der Weisheit gegeben, einem anderen aber das Wort
der Erkenntnis nach demselben Geist; $9$ einem anderen aber
Glauben in demselben Geist, einem anderen aber Gnadengaben der
Heilungen in dem einen Geist, $10$ einem anderen aber
[Wunder-]Kräfte, einem anderen aber Weissagung, einem anderen
aber Unterscheidungen der Geister; einem anderen aber
[verschiedene] Arten von Sprachen, einem anderen aber Auslegung
der Sprachen. $11$ Dies alles aber wirkt ein und derselbe
Geist und teilt jedem besonders aus, wie er will. $12$ Denn
wie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des
Leibes aber, obgleich viele, ein Leib sind: so auch der
Christus. $13$ Denn in einem Geist sind wir alle zu einem
Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien
Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt
worden. $14$ Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern
viele. $15$ Wenn der Fuβ spräche: Weil ich nicht Hand bin,
gehöre ich nicht zum Leib: gehört er deswegen nicht zum Leib?
$16$ Und wenn das Ohr spräche: Weil ich nicht Auge bin,
gehöre ich nicht zum Leib: gehört es deswegen nicht zum Leib?
$17$ Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo wäre das Gehör? Wenn
ganz Gehör, wo der Geruch? $18$ Nun aber hat Gott die Glieder
gesetzt, jedes einzelne von ihnen am Leib, wie er wollte.
$19$ Wenn aber alles ein Glied wäre, wo wäre der Leib?
$20$ Nun aber sind zwar viele Glieder, aber ein Leib. $21$
Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich brauche dich nicht; oder
wieder das Haupt zu den Füβen: Ich brauche euch nicht; $22$
sondern gerade die Glieder des Leibes, die schwächer zu sein
scheinen, sind notwendig; $23$ und die uns die weniger
ehrbaren am Leib zu sein scheinen, die umgeben wir mit
reichlicherer Ehre; und unsere nichtanständigen haben gröβere
Wohlanständigkeit; $24$ unsere wohlanständigen aber brauchen
es nicht. Aber Gott hat den Leib zusammengefügt und dabei dem
Mangelhafteren gröβere Ehre gegeben, $25$ damit keine
Spaltung im Leib sei, sondern die Glieder dieselbe Sorge
füreinander hätten. $26$ Und wenn ein Glied leidet, so leiden
alle Glieder mit; oder wenn ein Glied verherrlicht wird, so
freuen sich alle Glieder mit. $27$ Ihr aber seid Christi
Leib, und einzeln genommen, Glieder. $28$ Und die einen hat
Gott in der Gemeinde gesetzt erstens zu Aposteln, zweitens
[andere] zu Propheten, drittens zu Lehrern, sodann
[Wunder-]Kräfte, sodann Gnadengaben der Heilungen,
Hilfeleistungen, Leitungen, Arten von Sprachen. $29$ Sind
etwa alle Apostel? Alle Propheten? Alle Lehrer? Haben alle
[Wunder-]Kräfte? $30$ Haben alle Gnadengaben der Heilungen?
Reden alle in Sprachen? Legen alle aus? $31$ Eifert aber um
die gröβeren Gnadengaben.
Und einen Weg noch weit darüber hinaus zeige ich euch:
\13\
Das Hohelied der Liebe.
$1$ Wenn ich in den Sprachen der Menschen und der Engel rede,
aber keine Liebe habe, so bin ich ein tönendes Erz geworden oder
eine schallende Zimbel. $2$ Und wenn ich Weissagung habe und
alle Geheimnisse und alle Erkenntnis weiβ und wenn ich allen
Glauben habe, so daβ ich Berge versetze, aber keine Liebe habe,
so bin ich nichts. $3$ Und wenn ich alle meine Habe zur
Speisung [der Armen] austeile und wenn ich meinen Leib hingebe,
damit ich verbrannt werde, aber keine Liebe habe, so nützt es
mir nichts. $4$ Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig;
sie neidet nicht; die Liebe tut nicht groβ, sie bläht sich nicht
auf, $5$ sie benimmt sich nicht unanständig, sie sucht nicht
das Ihre, sie läβt sich nicht erbittern, sie rechnet Böses nicht
zu, $6$ sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit,
sondern sie freut sich mit der Wahrheit, $7$ sie erträgt
alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.
$8$ Die Liebe vergeht niemals; seien es aber Weissagungen,
sie werden weggetan werden; seien es Sprachen, sie werden
aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden. $9$
Denn wir erkennen stückweise, und wir weissagen stückweise;
$10$ wenn aber das Vollkommene kommt, wird das, was
stückweise ist, weggetan werden. $11$ Als ich ein Kind war,
redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein
Kind; als ich ein Mann wurde, tat ich weg, was kindlich war.
$12$ Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels, undeutlich,
dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich
stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleich wie auch ich
erkannt worden bin. $13$ Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung,
Liebe, diese drei; die gröβte aber von diesen ist die Liebe.
\14\
Über das Reden und Beten in Sprachen.
$1$ Strebt nach der Liebe; eifert aber nach den geistlichen
[Gaben], besonders aber, daβ ihr weissagt. $2$ Denn wer in
einer Sprache redet, redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott;
denn niemand versteht es, im Geist aber redet er Geheimnisse.
$3$ Wer aber weissagt, redet zu den Menschen [zur] Erbauung
und Ermahnung und Tröstung. $4$ Wer in einer Sprache redet,
erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Gemeinde.
$5$ Ich möchte aber, daβ ihr alle in Sprachen redet, mehr
aber [noch], daβ ihr weissagt. Wer aber weissagt, ist gröβer,
als wer in Sprachen redet, es sei denn, daβ er es auslegt, damit
die Gemeinde Erbauung empfange. $6$ Jetzt aber, Brüder, wenn
ich zu euch komme und in Sprachen rede, was werde ich euch
nützen, wenn ich nicht zu euch rede in Offenbarung oder in
Erkenntnis oder in Weissagung oder in Lehre? $7$ Doch auch
die tönenden leblosen Dinge, Flöte oder Harfe, wenn sie den
Tönen keinen Unterschied geben, wie wird man erkennen, was
geflötet oder geharft wird? $8$ Denn auch wenn die Posaune
einen undeutlichen Ton gibt, wer wird sich zum Kampf rüsten?
$9$ So auch ihr, wenn ihr durch die Sprache nicht eine
verständliche Rede gebt, wie soll man erkennen, was geredet
wird? Denn ihr werdet in den Wind reden. $10$ Es gibt zum
Beispiel so viele Arten von Sprachen in der Welt, und nichts ist
ohne Sprache. $11$ Wenn ich nun die Bedeutung der Sprache
nicht kenne, so werde ich dem Redenden ein Barbar sein und der
Redende für mich ein Barbar. $12$ So auch ihr, da ihr nach
geistlichen Gaben eifert, so strebt danach, daβ ihr überströmend
seid zur Erbauung der Gemeinde. $13$ Darum, wer in einer
Sprache redet, bete, daβ er [es auch] auslege. $14$ Denn wenn
ich in einer Sprache bete, so betet mein Geist, aber mein
Verstand ist fruchtleer. $15$ Was ist nun? Ich will beten mit
dem Geist, aber ich will auch beten mit dem Verstand; ich will
lobsingen mit dem Geist, aber ich will auch lobsingen mit dem
Verstand. $16$ Denn wenn du mit dem Geist preist, wie soll
der, welcher die Stelle des Unkundigen einnimmt, das Amen
sprechen zu deiner Danksagung, da er ja nicht weiβ, was du
sagst? $17$ Denn du sagst wohl gut Dank, aber der andere wird
nicht erbaut. $18$ Ich danke Gott, ich rede mehr in Sprachen
als ihr alle. $19$ Aber in der Gemeinde will ich [lieber]
fünf Worte mit meinem Verstand reden, damit ich auch andere
unterweise, als zehntausend Worte in einer Sprache. $20$
Brüder, seid nicht Kinder am Verstand, sondern an der Bosheit
seid Unmündige, am Verstand aber seid Erwachsene. $21$ Es
steht im Gesetz geschrieben: `Ich will durch Leute mit fremder
Sprache und durch Lippen Fremder zu diesem Volk reden, und auch
so werden sie nicht auf mich hören, spricht der Herr. $22$
Daher sind die Sprachen zu einem Zeichen, nicht für die
Glaubenden, sondern für die Ungläubigen; die Weissagung aber
nicht für die Ungläubigen, sondern für die Glaubenden. $23$
Wenn nun die ganze Gemeinde zusammenkommt und alle in Sprachen
reden, und es kommen Unkundige oder Ungläubige herein, werden
sie nicht sagen, daβ ihr von Sinnen seid? $24$ Wenn aber alle
weissagen und irgendein Ungläubiger oder Unkundiger kommt
herein, so wird er von allen überführt, von allen beurteilt;
$25$ das Verborgene seines Herzens wird offenbar, und so wird
er auf sein Angesicht fallen und wird Gott anbeten und
verkündigen, daβ Gott wirklich unter euch ist.
\14\
Ordnung bei den Gemeindezusammenkünften.
$26$ Was ist nun, Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat
jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache[nrede], hat
eine Offenbarung, hat eine Auslegung; alles geschehe zur
Erbauung. $27$ Wenn nun jemand in einer Sprache redet, [so
sei es] zu zweien oder höchstens zu dritt und nacheinander, und
einer lege aus. $28$ Wenn aber kein Ausleger da ist, so
schweige er in der Gemeinde, rede aber für sich und für Gott.
$29$ Propheten aber laβt zwei oder drei reden, und die
anderen laβt urteilen. $30$ Wenn aber einem anderen, der
dasitzt, eine Offenbarung [zuteil] wird, so schweige der erste.
$31$ Denn ihr könnt einer nach dem anderen alle weissagen,
damit alle lernen und alle getröstet werden. $32$ Und die
Geister der Propheten sind den Propheten untertan. $33$ Denn
Gott ist nicht [ein Gott] der Unordnung, sondern des Friedens.
Wie [es] in allen Gemeinden der Heiligen [ist], $34$ sollen
eure Frauen in den Gemeinden schweigen, denn es wird ihnen nicht
erlaubt, zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch
das Gesetz sagt. $35$ Wenn sie aber etwas lernen wollen, so
sollen sie daheim ihre eigenen Männer fragen; denn es ist
schändlich für eine Frau, in der Gemeinde zu reden. $36$ Oder
ist das Wort Gottes von euch ausgegangen? Oder ist es zu euch
allein gelangt? $37$ Wenn jemand meint, ein Prophet oder
[sonst] ein Geistbegabter zu sein, so erkenne er, daβ das, was
ich euch schreibe, ein Gebot des Herrn ist. $38$ Wenn aber
jemand das nicht erkennt, so wird er auch [von Gott] nicht
erkannt. $39$ Daher, Brüder, eifert danach, zu weissagen, und
hindert das Reden in Sprachen nicht. $40$ Alles aber geschehe
anständig und in Ordnung.
\15\
Die Auferstehungshoffnung und die Zeugen der Auferstehung
Christi.
$1$ Ich tue euch aber, Brüder, das Evangelium kund, das ich
euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr
auch steht, $2$ durch das ihr auch errettet werdet, wenn ihr
festhaltet, mit welcher Rede ich es euch verkündigt habe, es sei
denn, daβ ihr vergeblich zum Glauben gekommen seid. $3$ Denn
ich habe euch vor allem überliefert, was ich auch empfangen
habe: daβ Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den
Schriften; $4$ und daβ er begraben wurde und daβ er
auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften; $5$
und daβ er Kephas erschienen ist, dann den Zwölfen. $6$
Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von
denen die meisten bis jetzt übriggeblieben, einige aber auch
entschlafen sind. $7$ Danach erschien er Jakobus, dann den
Aposteln allen; $8$ zuletzt aber von allen, gleichsam der
unzeitigen Geburt, erschien er auch mir. $9$ Denn ich bin der
geringste der Apostel, der ich nicht würdig bin, ein Apostel
genannt zu werden, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe.
$10$ Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin; und seine
Gnade mir gegenüber ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich
habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern
die Gnade Gottes, [die] mit mir [war]. $11$ Ob nun ich oder
jene: so [jedenfalls] predigen wir, und so seid ihr zum Glauben
gekommen.
\15\
Die Auferstehungshoffnung gegen die Leugnung der Auferstehung.
$12$ Wenn aber gepredigt wird, daβ Christus aus den Toten
auferweckt sei, wie sagen einige unter euch, daβ es keine
Auferstehung der Toten gebe? $13$ Wenn es aber keine
Auferstehung der Toten gibt, so ist auch Christus nicht
auferweckt; $14$ wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so
ist also auch unsere Predigt inhaltslos, inhaltslos aber auch
euer Glaube. $15$ Wir werden aber auch als falsche Zeugen
Gottes erfunden, weil wir gegen Gott bezeugt haben, daβ er
Christus auferweckt habe, den er nicht auferweckt hat, wenn
wirklich Tote nicht auferweckt werden. $16$ Denn wenn Tote
nicht auferweckt werden, so ist auch Christus nicht auferweckt.
$17$ Wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist euer
Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden. $18$ Also
sind auch die, welche in Christus entschlafen sind,
verlorengegangen. $19$ Wenn wir allein in diesem Leben auf
Christus gehofft haben, so sind wir die elendesten von allen
Menschen.
$20$ Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt, der
Erstling der Entschlafenen; $21$ denn da ja durch einen
Menschen der Tod [kam], so auch durch einen Menschen die
Auferstehung der Toten. $22$ Denn wie in Adam alle sterben,
so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden. $23$
Jeder aber in seiner eigenen Ordnung: der Erstling, Christus;
sodann die, welche Christus gehören bei seiner Ankunft; $24$
dann das Ende, wenn er das Reich dem Gott und Vater übergibt;
wenn er alle Herrschaft und alle Gewalt und Macht weggetan hat.
$25$ Denn er muβ herrschen, bis er alle Feinde unter seine
Füβe gelegt hat. $26$ Als letzter Feind wird der Tod
weggetan. $27$ `Denn alles hat er seinen Füβen unterworfen.
Wenn es aber heiβt, daβ alles unterworfen sei, so ist klar, daβ
der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. $28$ Wenn
ihm aber alles unterworfen ist, dann wird auch der Sohn selbst
dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott
alles in allem sei. $29$ Was werden sonst die tun, die sich
für die Toten taufen lassen? Wenn überhaupt Tote nicht
auferweckt werden, warum lassen sie sich denn für sie taufen?
$30$ Warum sind auch wir jede Stunde in Gefahr? $31$
Täglich sterbe ich, so wahr ihr mein Ruhm seid, Brüder, den ich
in Christus Jesus, unserem Herrn, habe. $32$ Wenn ich [nur]
nach Menschen[weise] mit wilden Tieren gekämpft habe zu Ephesus,
was nützt es mir? Wenn Tote nicht auferweckt werden, so `laβt
uns essen und trinken, denn morgen sterben wir! $33$ Irrt
euch nicht: Böser Verkehr verdirbt gute Sitten. $34$ Werdet
rechtschaffen nüchtern und sündigt nicht, denn manche sind in
Unwissenheit über Gott; zur Beschämung sage ich es euch.
\15\
Die Auferstehungshoffnung und die Eigenart der Auferstehung.
$35$ Es wird aber jemand sagen: Wie werden die Toten
auferweckt? Und mit was für einem Leib kommen sie? $36$ Tor!
Was du säst, wird nicht lebendig, es sterbe denn. $37$ Und
was du säst, du säst nicht den Leib, der werden soll, sondern
ein nacktes Korn, es sei von Weizen oder von einem der anderen
[Samenkörner]. $38$ Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er
gewollt hat, und jedem der Samen seinen eigenen Leib. $39$
Nicht alles Fleisch ist dasselbe Fleisch; sondern ein anderes
[ist das] der Menschen und ein anderes das Fleisch des Viehes
und ein anderes das der Vögel und ein anderes das der Fische.
$40$ Und es gibt himmlische Leiber und irdische Leiber. Aber
anders ist der Glanz der himmlischen, anders der der irdischen;
$41$ ein anderer der Glanz der Sonne und ein anderer der
Glanz des Mondes und ein anderer der Glanz der Sterne; denn es
unterscheidet sich Stern von Stern an Glanz. $42$ So ist auch
die Auferstehung der Toten. Es wird gesät in Verweslichkeit, es
wird auferweckt in Unverweslichkeit. $43$ Es wird gesät in
Unehre, es wird auferweckt in Herrlichkeit; es wird gesät in
Schwachheit, es wird auferweckt in Kraft; $44$ es wird gesät
ein natürlicher Leib, es wird auferweckt ein geistlicher Leib.
Wenn es einen natürlichen Leib gibt, so gibt es auch einen
geistlichen. $45$ So steht auch geschrieben: `Der erste
Mensch, Adam, wurde zu einer lebendigen Seele, der letzte Adam
zu einem lebendig machenden Geist. $46$ Aber das Geistliche
ist nicht zuerst, sondern das Natürliche, danach das Geistliche.
$47$ Der erste Mensch ist von der Erde, irdisch; der zweite
Mensch vom Himmel. $48$ Wie der Irdische, so sind auch die
Irdischen; und wie der Himmlische, so sind auch die Himmlischen.
$49$ Und wie wir das Bild des Irdischen getragen haben, so
werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen. $50$ Dies
aber sage ich, Brüder, daβ Fleisch und Blut das Reich Gottes
nicht erben können, auch die Verweslichkeit nicht die
Unverweslichkeit erbt.
$51$ Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht
alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden,
$52$ in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten
Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt
werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden. $53$
Denn dieses Verwesliche muβ Unverweslichkeit anziehen und dieses
Sterbliche Unsterblichkeit anziehen.
\15\
Lobpreis Gottes im Blick auf die Auferstehungshoffnung.
$54$ Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit anziehen
und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird
das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht: `Verschlungen
ist der Tod in Sieg. $55$ `Wo ist, o Tod, dein Sieg? Wo ist,
o Tod, dein Stachel? $56$ Der Stachel des Todes aber ist die
Sünde, die Kraft der Sünde aber das Gesetz. $57$ Gott aber
sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus
Christus! $58$ Daher, meine geliebten Brüder, seid fest,
unerschütterlich, allezeit überströmend in dem Werk des Herrn,
da ihr wiβt, daβ eure Mühe im Herrn nicht vergeblich ist.
\16\
Anweisung über Sammlungen für die Gemeinde in Jerusalem.
$1$ Was aber die Sammlung für die Heiligen betrifft, so macht
es auch so, wie ich es für die Gemeinden von Galatien angeordnet
habe. $2$ An jedem ersten Wochentag lege ein jeder von euch
bei sich zurück und sammle an, je nachdem er Gedeihen hat, damit
nicht [erst] dann, wenn ich komme, Sammlungen geschehen. $3$
Wenn ich aber angekommen bin, so will ich solche, die ihr für
bewährt haltet, mit Briefen senden, daβ sie eure Gabe nach
Jerusalem hinbringen. $4$ Wenn es aber der Mühe wert ist, daβ
auch ich hinreise, so sollen sie mit mir reisen.
\16\
Reisepläne des Apostels.
$5$ Ich werde aber zu euch kommen, wenn ich Mazedonien
durchzogen habe. Denn Mazedonien durchziehe ich [nur]; $6$
bei euch aber werde ich vielleicht bleiben oder auch
überwintern, damit ihr mich geleitet, wohin ich auch reise;
$7$ denn ich will euch jetzt nicht im Vorbeigehen sehen, denn
ich hoffe, einige Zeit bei euch zu bleiben, wenn der Herr es
erlaubt. $8$ Ich werde aber bis Pfingsten in Ephesus bleiben,
$9$ denn eine groβe und wirksame Tür ist mir aufgetan, und
der Widersacher sind viele.
\16\
Mitteilungen über Mitarbeiter.
$10$ Wenn aber Timotheus kommt, so seht zu, daβ er ohne
Furcht bei euch sei: denn er arbeitet am Werk des Herrn wie auch
ich. $11$ Es verachte ihn nun niemand. Geleitet ihn aber in
Frieden, daβ er zu mir komme; denn ich erwarte ihn mit den
Brüdern. $12$ Was aber den Bruder Apollos betrifft, so habe
ich ihm vielfach zugeredet, daβ er mit den Brüdern zu euch
komme; und es war durchaus nicht [sein] Wille, jetzt zu kommen,
doch wird er kommen, sobald er Gelegenheit findet.
$13$ Wachet, steht fest im Glauben; seid mannhaft, seid
stark! $14$ Alles bei euch geschehe in Liebe!
$15$ Ich ermahne euch aber, Brüder: Ihr kennt das Haus des
Stephanas, daβ es der Erstling von Achaja ist und daβ sie sich
in
den Dienst für die Heiligen gestellt haben; $16$ daβ auch ihr
euch solchen unterordnet und jedem, der mitwirkt und sich
abmüht. $17$ Ich freue mich aber über die Ankunft des
Stephanas und Fortunatus und Achaikus, denn diese haben eure
Abwesenheit ersetzt. $18$ Denn sie haben meinen und euren
Geist erquickt. Erkennt nun solche an!
\16\
Grüβe und Segenswunsch.
$19$ Es grüβen euch die Gemeinden Asiens. Es grüβen euch
vielmals im Herrn Aquila und Priska samt der Gemeinde in ihrem
Hause. $20$ Es grüβen euch die Brüder alle. Grüβt einander
mit heiligem Kuβ.
$21$ Der Gruβ mit meiner, des Paulus, Hand. $22$ Wenn
jemand den Herrn nicht lieb hat, der sei verflucht! Maranatha!
$23$ Die Gnade des Herrn Jesus [sei] mit euch! $24$ Meine
Liebe [sei] mit euch allen in Christus Jesus